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Eckert und Kreuzberg

Bereits im 19. Jahrhundert wurde in Weisel in größerem Umfang Dachschiefer abgebaut. Dabei handelte es sich um Tagebaubetriebe, d.h. der Schiefer wurde in Steinbrüchen gebrochen. Erst der Einsatz von industriellen Pumpen, die das Grundwasser fördern konnten, sowie der Einsatz von effizienten Sprengstoffen ermöglichten einen Untertageabbau. Dabei gab es zwei grundsätzliche Verfahren. Bei der Grube Eckert, genannt nach der Feldflur in der sie lag, betrieb man Stollenbau. Man trieb die Stollen mit geringem Gefälle waagrecht vor. Untertage konnte man dann Querstollen erschließen. Die Schieferbrocken wurden dann auf Loren zunächst manuell, später mit einer Winde zur Weiterverarbeitung nach außen transportiert.

Bei der Grube Kreuzberg wählte man den Schachtbau. In der Tiefe bis zu 100 Metern baute man den Schiefer auf drei sogenannten Sohlen, d.h. Querstollen ab. Der Transport des Schiefers erfolgte mit Förderkörben über einen Förderturm.

Während die Grube auf dem Eckert, die später den Namen " Glückauf " erhielt, und zu den Dachschieferwerken Schilling gehörte, bereits am 30. Mai 1959 aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb einstellte, war die Grube Kreuzberg die letzte Schiefergrube am Mittelrhein. Vor allem fehlende Investitionen in die Sicherheitstechnik und Facharbeitermangel führten letztlich dazu, dass am 28. November 1980 zur letzten Schicht eingefahren wurde. Nach der Schließung wurde der Förderturm abgelegt und die Schachtanlage verschlossen. Die Grube dient heute als Trinkwasserreservoir der Nachbargemeinden Wollmerschied und Ransel.

Während von der Grube Eckert nur noch die Ruinen der ehemaligen Spalthütte existieren, existieren auf dem Gelände der Grube Kreuzberg noch ein Wohn- und verschiedene Wirtschaftsgebäude. Dort hat ein heimischer Bildhauer sein Domizil gefunden.