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Karoline Steeg (1908-1996), gen. „Tante Lina“

Kindergärtnerin

Karoline Steeg wurde als zweites von fünf Geschwistern am 19.02.1908 in Weisel geboren. Als junges Mädchen arbeitete sie im Kolonialwarenladen ihrer Eltern , den diese Anfang der 1920er Jahre im neu erworbenen Haus in der Klappergasse eingerichtet hatten. Da sie diese Tätigkeit nicht ausfüllte, beschloss sie, sich zur Diakonissin ausbilden zu lassen und zog 1930 in das Mutterhaus der Diakonissen in Nonnenweier (heute Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik), wo sie die Ausbildung zur Kindergärtnerin durchlief.

Ihre erste Anstellung erhielt sie in einem Kindergarten in Wuppertal-Elberfeld, danach arbeitete sie in Düsseldorf und schließlich in Kaub, wo sie auch im Schifferheim angestellt war. Nachdem ihre Mutter aus gesundheitlichen Gründen den Haushalt und auch den Laden nicht mehr versorgen konnte, kam sie 1945 zurück nach Weisel. Im Oktober 1958 erhielt sie die freigewordene Stelle als Leiterin des Weiseler Kindergartens, der zu dieser Zeit noch im Anbau der Turnhalle untergebracht war. Es handelte sich um einen einzigen großen Raum mit Fenstern auf etwa 2 m Höhe, der mit einem Ölofen beheizt war. Im angrenzenden Raum waren die Toiletten für die Kinder eingebaut. Hier in diesen beengten Verhältnissen betreute sie zusammen mit einer oder zwei Helferinnen alle Kinder des Dorfes im Alter zwischen 3 und 6 Jahren, was von allen Beteiligten sehr viel Disziplin und Nerven verlangte.

Gelegentlich wurde die Turnhalle als Fahrbahn für die wenigen Dreiräder genutzt, und nur im Sommer gab es die Möglichkeit, den Spielplatz hinter der Turnhalle mit einem Sandkasten, einem Karussell und ein paar Kletterstangen zu besuchen. 15 Jahre lang bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1973 war Karoline Steeg für viele Jahrgänge die „Tante Lina“, die ihre frühen Kinderjahre mit strengem, aber durchaus liebevollem Regiment prägte. In der Familie ihres Neffen verstarb sie am 16.08.1996 in Weisel.