Architekt und Turnvereinsmitbegründer

Karl Back wurde am 13.02.1870 in Weisel als zweiter Sohn des Zimmermanns Johann Adam Back aus Rettershain und seiner Ehefrau Maria Elisabeth Steeg geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Weisel lernte er zunächst das Zimmererhandwerk und ging auf die Walz, während der er sich längere Zeit an der Mosel und in Berlin aufhielt. 1894-1896 besuchte er die Bauschule in Idstein und ließ sich dort zum Statiker und Architekten ausbilden. In den Folgejahren plante er fast jeden Um- und Neubau in Weisel. Viele hundert Zeichnungen sind von ihm in den Weiseler Bauakten erhalten. Um 1899/1900 war er Leiter der Gewerbeschule in Weisel. Um 1910 übernahm er zusammen mit seinem Bruder Philipp Back die elterliche Zimmerei und die Backsteinbrennerei an der Straße nach Dörscheid an der Stelle der heute dort ansässigen Firma Elbag. Karl und sein Bruder Philipp bauten etliche Häuser in Weisel nach einem ausgeklügelten und standardisierten System, das ähnlich wie ein Fertighauskonzept funktionierte. Sie ließen den Bau durch einen Maurer mit ihren Backsteinen aufmauern und übernahmen selbst die Zimmererarbeiten. Wenn ein Haus fertig gestellt war, wurde es an neue Besitzer verkauft. Für sich - er selbst blieb unverheiratet, weil ihm seine Eltern nicht gestatteten, seine katholischen Freundinnen zu heiraten - und die Familie seines Bruders baute er ein großzügiges Fachwerkhaus am Ortsausgang nach Kaub, das noch heute viele Blicke auf sich zieht. Auf dem Grundstück dahinter war der Zimmerplatz der Brüder mit einer Sägeanlage, die als eine der ersten mit einem Elektromotor ausgestattet war. Von 1912 bis 1919 war Karl Back der erste Vorsitzende des neu gegründeten Turnvereins Weisel. In den Jahren danach forcierte er den Bau der Turnhalle, die 1924 endlich errichtet werden konnte.

Beim Einmarsch der Amerikaner gegen Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 explodierte in seinem Keller eine Granate, die ihn so schwer verletzte, dass er am 28.03.1945 im Nachbarhause des Arztes Scharrenberg seinen Verletzungen erlag.