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Grenzsteine

Die Gemarkungsgrenze von Weisel war in kurpfälzischer Zeit zum großen Teil auch Landesgrenze - nach Norden grenzte das Gebiet von Hessen-Rheinfels an, nach Osten das Vierherrische Gebiet mit der Vogtei Schönau, das zu Nassau gehörte, und etwas weiter südlich der Kurmainzische Rheingau.

Diese Landesgrenzen wurden in früheren Zeiten von den Amtsträgern und den Bürgern der angrenzenden Gemeinden regelmäßig begangen und überprüft, in den Archiven sind einige Protokolle von Grenzbegehungen erhalten. Damit für jeden erkennbar war, wo die Grenze verlief, wurden Markierungen angebracht: Lochbäume, weiße Wacken, Schiefersteine oder aufwändig gestaltete, mit den jeweiligen Wappen der Landesherren verzierte Grenzsteine aus Sandstein oder Basalt, von denen heute noch einige vorhanden sind. Entweder ist auf ihnen das kurpfälzische Wappen, der hessische Löwe oder das Mainzer Rad erkennbar, oder es wurden die Abkürzungen der jeweiligen Länder angebracht: HR für Hessen-Rheinfels, CP für Kurpfalz, NW für Nassau-Weilburg. Die meisten Steine haben sich an der Grenze zu Rettershain in der Krumbach und an der Grenze zu Bornich erhalten, einige auch am Hof Esrod an der Grenze zum Rheingau. Eine Besonderheit sind die Steine an der Wolfsheck an der Waldgrenze zum Kauber Stadtwald, die mit den Buchstaben der Stadt Kaub gezeichnet sind.

Als wertvolle Kulturdenkmäler sind die Grenzsteine unbedingt erhaltens- und schützenswert, leider wird dies nicht immer beachtet.