Vor 200 | Neben Weisel liegt ein römischer Gutshof, dessen Herrin unter einem Grabhügel (Tumulus) begraben wird. |
Um 1040 | Weisel wird zusammen mit Kaub, Dörscheid und Sauerthal aus dem Einrichgau herausgelöst und geht als Mitgift der Arnsteiner Grafentochter Adelind an die Grafen von Nüringen, die später von den Herren von Falkenstein oder Münzenberg beerbt werden. |
Vor 1088 | Der Mainzer Erzbischof Wezilo erwirbt Güter in Weisel. |
1128 | Weisel wird zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde des Mainzer Erzbischofs Adalbert I. an das Domkapitel erwähnt. |
1275 | Philipp II. und Werner I. von Münzenberg oder Falkenstein teilen ihre Güter, Philipp erhält die Kirche in Weisel als alleinigen Besitz. |
1277 | Philipp II. von Falkenstein verkauft seinen Anteil an Weisel und Kaub an Ludwig II. von der Kurpfalz. |
1289 | Werner I. von Münzenberg verkauft seinen Anteil an Weisel und Kaub an die Kurpfalz. |
1324 | Weisel erhält Stadtrechte von König Ludwig dem Bayern. |
1324 | Pfalzgraf Adolf schenkt dem Kloster Klarenthal bei Wiesbaden das Patronatsrecht der Weiseler Kirche und ihrer Filialkirche in Kaub. |
1419 | Den beiden Dörfern Weisel und Dörscheid wird relative Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von Kaub zugestanden. Sie erhalten ein eigenes Schultheißengericht und einen Rat mit Bürgermeister. |
Um 1546 | Einführung der Reformation im Unteramt Kaub. |
1580 | Beginn des ersten Weiseler Kirchenbuches. |
1597 | Im Mai bricht die Pest in Weisel aus, es sterben bis zu 85 Menschen. |
1612 | Beginn des ersten erhaltenen Weiseler Gerichtsbuchs. |
1613 | Die Pest wütet erneut in Weisel, über 100 Menschen sterben. |
1620 | Spanische Truppen, die sich mit dem deutschen Kaiser gegen die reformierte Kurpfalz verbündet haben, besetzen auch das Unteramt Kaub. Damit hält der 30jährige Krieg auch in Weisel Einzug. |
1647 | Weisel wird von hessen-kasselischen Truppen überfallen und verwüstet, etliche Häuser brennen ab, die Bewohner flüchten auf die Sauerburg, nach Kaub und St. Goarshausen. |
1675 | Ein Erdbeben erschüttert die Region um Weisel, so dass sogar die Burg Gutenfels und der Pfalzgrafenstein in Kaub erzittern. |
1697 | Großer Dorfbrand, 34 Häuser im Bereich der Klappergasse und die alte Pforte brennen ab. |
1699 | Weil die Katholiken unangemeldet die Glocken läuten, entsteht eine Prügelei mit den Evangelischen, die glaubten, es wäre wieder ein Brand ausgebrochen. |
1721 | Die Weiseler Kirche erhält eine neue Orgel von dem Orgelbauer Johann Friedrich Mackrander aus Frankfurt am Main. |
1722 | Großer Dorfbrand, 30 Häuser, 27 davon ganz, und ebensoviele Scheunen brennen ab in Ellenbogengasse, Entenquack und Neupforterstraße. |
1722 | Die Gemeinde lässt ein katholisches Schulhaus bauen. |
1764 | Die Katholiken weihen ihre neue Kapelle neben dem Kirchhof ein. |
1776 | Das Pfarrhaus brennt ab. |
1777 | Einweihung der neu erbauten evangelischen Kirche. |
1781 | Neubau des Kirchturms. |
1810 | Großer Dorfbrand, 22 Häuser und 29 Scheunen ohne Ställe brennen ganz, 9 Häuser und 5 Scheunen zum Teil ab im Entenquack und in der Ellenbogengasse. |
1813 | Eingeschleppt durch Soldaten der Schlesischen Armee unter dem Kommando von Generalfeldmarschall Blücher, die sich am Rhein sammeln, um gegen Napoleon zu marschieren, bricht in Weisel das Fleckfieber aus, mehr als 70 Erwachsene sterben daran.In der Neujahrsnacht lagern große Teile von Blüchers Truppen vor ihrem Rheinübergang bei Weisel und plündern das Dorf komplett aus. |
1817 | Die reformierte und lutherische Kirche vereinigen sich zur Evangelischen Kirche, dieses Ereignis wird auch in Weisel groß gefeiert. |
1822 | Der heutige Friedhof wird außerhalb des Dorfes angelegt. |
1829 | Bau des neuen Schulhauses für beide Konfessionen. |
1846 | Ein Erdbeben erschüttert Weisel und Umgebung und versetzt die Einwohner in Schrecken. |
1847 | Die alte katholische Kapelle wird wegen Baufälligkeit abgerissen. |
1855 | Grundsteinlegung der neuen katholischen Kapelle in der Altpforterstraße. |
1872 | Großer Dorfbrand, Scheunengasse, Kirchgasse und Klappergasse brennen ab. |
1881 | Vier Häuser und mehrere Scheunen brennen ab, wo genau, ist noch nicht bekannt. |
1883 | Letzter großer Dorfbrand, Neupforterstraße und Ellenbogengasse brennen ab. |
1883 | Gründung des Männer-Gesangvereins. |
1882-1883 | Erstmaliger Verputz der Kirche und des Kirchturms. |
1887 | In der evangelischen Kirche wird der neue Altar errichtet, eine neue Turmuhr, gefertigt in Straßburg, wird angeschafft für 1500 Mark. |
1905-1906 | Bau des neuen Pfarrhauses und Abriss des alten. |
1911 | Einbau einer neuen Orgel in der Kirche. |
1912 | Gründung des Turnvereins. |
1913 | Errichtung des Denkmals zur Erinnerung an die Opfer, die die Gemeinde bringen musste anlässlich Blüchers Rheinübergang in der Sylvesternacht 1813/1814. |
1914 | Beginn der Arbeiten zur Elektrifizierung und zum Wasserleitungsbau in Weisel, mit dem Beginn des I. Weltkrieges werden die Arbeiten an den Stromleitungen zunächst unterbrochen. Am 09.12.1914 gibt es das erste elektrische Licht in Weisel, ab dem 01.04.1915 geht die Wasserleitung in Betrieb. |
1914 | Philipp Reitershan ist der erste Weiseler, der im Ersten Weltkrieg als Soldat fällt. |
1922 | Gründung des Posaunenchors. In der Kirche wird die neue Orgel eingeweiht. |
1924 | Beginn des Turnhallenbaus. |
1927 | Innenrenovierung der Kirche. |
1929 | Das Läuten bei einem Sterbefall mit der Sterbeglocke wird eingeführt. |
1945 | Absturz eines amerikanischen B17-Bombers bei Weisel. Die Besatzung überlebt und wird in die Gefangenschaft geführt. Das Flugzeugwrack wird nach und nach in seine Bestandteile zerlegt und von den Weiselern wiederverwendet. |
1948 | Die alte Glocke von 1553 kehrt zurück und wird wieder in den Kirchturm gehängt. |
1952 | Eröffnung des Kindergartens in der Turnhalle. |
1957 | Bau der Leichenhalle auf dem Friedhof mit Gedächtnistafel für die Gefallenen der beiden Weltkriege. |
1972 | Gebietsreform in Rheinland-Pfalz; Weisel wird Teil der Verbandsgemeinde Loreley. |
1991 | In Weisel werden die Überreste eines Römergrabes entdeckt. |
1995 | Der rekonstruierte Grabtumulus wird eingeweiht. |