Die Hohlwege
Was Reisen in früheren Zeiten ohne Autos, Motorräder oder Bahn bedeutete, ohne Beleuchtung und asphaltierte Straßen können wir uns heute kaum noch vorstellen. Trotzdem legten auch die Menschen früherer Jahrhunderte große Entfernungen zurück, meistens zu Fuß, manchmal aber auch zu Pferd oder mit einem Ochsenkarren. Sie bewegten sich auf Pfaden oder festen Wegen, die den Reisenden Orientierung boten und die gut gepflegt werden mussten, damit sie nicht zuwucherten. Um sie im Gelände und auch bei Dämmerung oder in der Dunkelheit besser zu erkennen, waren viele von ihnen als Hohlwege ins Gelände gegraben. Im Weiseler Wald sind noch etliche dieser alten Hohlwege erhalten, die meistens den kürzesten Weg zu ihrem Ziel nahmen und dabei dem natürlichen Geländeverlauf folgten. Einer führt rechts der Straße nach Rettershain durch den Wald bis an die Ranseler Straße, vermutlich an den alten Standort des Esroder Zollhauses. Ein anderer zweigt an der Wolfsheck links der Straße nach Sauerthal ab und führt quer durch den Wald bis hinunter ins Tal. Sehr gut erhalten ist der alte Hohlweg von der Wolfsheck zur Burg Gutenfels, der teilweise sogar zweispurig erhalten ist und auf der Kauber Platte bis heute als Graben zwischen den Wiesen gut erkennbar ist. Danach läuft er auf dem Bergkamm an vielen alten Schiefergruben vorbei hinunter zum Burgtor. Tausende von Wagen mit Holz, Stroh, Lehm und Schiefersteinen haben die Weiseler dorthin fahren müssen im Rahmen der Frondienste, die sie leisten mussten. Ebenfalls noch gut erkennbar sind auch der Hohlweg nach Rettershain hinter der Krumbach und der Wallmenacher Weg hinter der Burg Heppenheft.