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Alma Kappus (1904-1985), gen. "Fräulein Alma"

Handarbeitslehrerin

Alma Kappus ist am 31.07.1904 in Weisel geboren als Tochter des Landwirts Philipp Ludwig, genannt Louis Kappus und der Eva Katharina Rheingans aus Medenscheid. Sie hatte noch zwei ältere Schwestern. Im Alter von drei Jahren erkrankte sie an Kinderlähmung und musste fortan im Rollstuhl sitzen. Im gleichen Jahr starben innerhalb von 14 Tagen ihre Eltern - ihr Vater hatte den Tod seiner Frau nicht verkraftet und Selbstmord begangen. Sie wuchs zunächst bei Verwandten in Weisel auf, bevor sie mit sechs Jahren nach Wiesbaden in ein sogenanntes "Krüppelheim" gebracht wurde, um dort zur Schule zu gehen. Nach Abschluss ihrer Schulzeit lebte sie in Bad Kreuznach, wo sie zur Weißzeugnäherin ausgebildet wurde. Danach kehrte sie in ihr Heimatdorf Weisel zurück und wurde von der Gemeinde als Handarbeitslehrerin angestellt. Über 40 Jahre lang brachte sie in ihrer "Strickschule" den Weiseler Mädchen die Grundkenntnisse im Handarbeiten bei und las ihnen mit ihrer schönen Stimme spannende Bücher vor, wenn diese an ihren Strümpfen strickten, ihre Nähte säumten oder Musterlappen stickten. Vielen ist auch noch in Erinnerung, wie sie mit ihrem handgetriebenen Rollstuhl durch Weisel fuhr. Sie starb am 15.01.1985 in Weisel.