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Untere Harbacher Mühlen

Die untere Harbacher Mühle direkt am Bach, heute renoviert und in Privatbesitz, ist die älteste Mühle in Weisel. Sie wurde um 1685 von Peter Meller erbaut, der von der Heppenhofer Mühle aus einer Müllerfamilie stammte. Sein Vater Ludwig Meller und einer seiner Brüder, Matthias, pachteten zur gleichen Zeit die schon bestehende Mühle in Dörscheid im Urbachtal. Peter Mellers Schwiegersohn Johann Peter Sulzbach und seine Nachkommen führten das Müllerhandwerk nach 1723 fort. Nach ihnen wurde der "Sulzbachspoad" benannt, eine früherer Fußweg zur Mühle, der heute leider umgepflügt ist. Keiner der Weiseler Müller konnte von seinem Gewerbe leben: im Sommer führte die Harbach zu wenig Wasser, so dass die Mühlen stillstanden und die Weiseler Bauern zu den Bornicher Müllern im damaligen hessischen Ausland gehen mussten.

Von den Mühlengebäuden sind noch das Hauptgebäude mit dem Mühlengraben, die Scheune und das alte Backhaus erhalten.

Die oberhalb liegende zweite Mühle entwickelte sich aus einer Ölmühle in einer alten Scheune, die ursprünglich zur unteren Harbacher Mühle gehörte. Nach einer Erbteilung kam sie in den Besitz eines Enkels von Johann Peter Sulzbach, Philipp Jakob Sulzbach, der sie 1777 ebenfalls zu einer Mahlmühle ausbaute. Das Wohnhaus hatte er zuvor im Sauerthal von Johannes Simon gekauft, abgeschlagen und wieder aufgebaut. In den Folgejahren kam es deshalb zu einem Prozess mit dem neuen Besitzer der unteren Mühle, Johannes Meister, dem er das Wasser abgegraben hatte. Auch hier sind Wohnhaus und Scheune noch erhalten.