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Der Turm

An der Landstraße nach Rettershain liegen linkerhand im gleichnamigen Walddistrikt die gut erkennbaren Reste eines alten Turmes, von dem bislang keinerlei schriftlichen Belege gefunden werden konnten, so dass zu vermuten ist, dass er schon lange vor 1600, dem Beginn einer breiteren schriftlichen Überlieferung, abgegangen ist. Erhalten sind große Teile eines kreisrunden Wall- und Grabensystems mit mehr als 25 m Durchmesser und einer Erhöhung in der Mitte. Im Internetportal "Burg direkt" (..mehr) ist das Bodendenkmal mit Fotos gut beschrieben, der Autor vermutet eine neuzeitliche Schanzenstellung (16. Jahrhundert), zieht aber auch wegen der Nähe zum Gebück einen mittelalterlichen Wartturm oder eine einfache Burganlage, eine Motte, in Betracht.

In der mündlichen Überlieferung in Weisel wurde immer wieder behauptet, es habe einen Graben, also einen alten Hohlweg vom Turm bis zur Burg Heppenheft gegeben. Dafür konnten bislang kaum Anhaltspunkte gefunden werden. Weiter wurde von dem "Turmweibchen" erzählt, einer alten Frau, die dort gelebt haben soll und ins Dorf kam um den Frauen beim Spinnen zu helfen. Auch hierzu konnte zumindest für die Kirchenbuchzeit ab 1580 bislang kein Beleg gefunden werden.

Wir halten eine Funktion als Wart- und Zollturm und eine Erbauung im Zuge der Grenzsicherung nach der Übernahme von Weisel durch die Kurpfalz 1289 für die wahrscheinlichste Erklärung.