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Hof Esrod und Zollhaus

Noch auf kurpfälzischem Gebiet, aber in Diensten des Klosters Schönau in Strüth stand der heute noch existierende Esroder Hof, der jahrhundertelang von Hofleuten bewirtschaftet wurde. Auch aus Weisel kamen viele Pächter: der erste, der namentlich bekannt ist, war Nikolaus Göttert, der 1676 die Witwe Walburga Keiper aus Wollmerschied geheiratet und zum katholischen Glauben übergetreten war. Auf dem Esroder Hof wohnte zeitweilig auch der kurpfälzische Jäger (Förster).

Der Pächter des Esroder Hofes musste der Gemeinde Weisel nach altem Herkommen jährlich den "Faselochsen" (Gemeindebulle) stellen. Grundlage dieser Vereinbarung war wohl der kurpfälzische Grundbesitz an den Hofländereien.

In Sichtweite des Esroder Hofes oben am Wald an der alten Straße von Ransel ins hessische Gebiet hinter der Grenze und dem Schlagbaum auf kurpfälzischem Boden stand das kurpfälzische Zollhaus, das von wechselnden Zöllnern versehen wurde. Der genaue Standort ist noch nicht bekannt. Nach dem Ende der Kurpfalz und der Neugründung des Herzogtums Nassau, zu dem nun die früheren hessischen, nassauischen und Mainzer Gebiete gehörten, verlor es seine Funktion. 1808 wurde das Zollhaus an den Maurer Philipp Jakob Napp verkauft, der es abschlagen und in Weisel gegenüber der Honiggasse neben der Einmündung der Gartenfeldstraße wieder neu aufstellen ließ. Später war es Teil der Gaststätte "Rheingauer Hof" und ist auf alten Postkarten mit seinem Traufgiebel noch gut zu erkennen. Der spätere Besitzer Edgar Bernhard riss das Gebäude 1957 ab und ließ einen Neubau errichten.