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Gemeindebackhaus, heute das Kleine Feuerwehrmuseum

In früheren Zeiten besaßen viele der alten Bauernhäuser in Weisel eigene Backöfen, in denen die Bewohner selbst ihr eigenes Brot backten. Diese Öfen galten aber auch als Brandrisiko, weil sie oft nicht ordnungsgemäß aufgebaut waren. Deshalb ließ die Gemeinde Weisel vermutlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein öffentliches Gemeindebackhaus außerhalb der Dorfbefestigung an der Ecke Honiggasse/Neupforterstraße errichten, wo es zum damaligen Zeitpunkt nur von Gärten umgeben war. Ob das Backen hier fortan Pflicht und die privaten Öfen wie in vielen anderen Dörfern auch verboten waren, wissen wir noch nicht, aber schon 1808 gab es eine Backrechtsverordnung, nach der die Backzeiten verlost wurden und streng eingehalten werden mussten, sonst hatte man Strafe zu zahlen.

Erst im 20. Jahrhundert wurde das private Backen nach und nach eingestellt und vollständig von Berufsbäckern übernommen. Das alte Backhaus wurde überflüssig und diente fortan wechselnden Zwecken: 1935 wurde es zum NS-Jugendheim "Adolf-Hitler-Heim", 1938 zum Kindergarten, 1949 wurde es als Unterstellraum für Leichenwagen und Feuerspritze genutzt und 1955 ließ die Gemeinde dort eine Wäscherei und eine kleine Sozialwohnung einbauen. Seit Ende der 1960er Jahre diente es als Lagerraum der Gemeinde. 1996 wurde das Kleine Feuerwehrmuseum eingerichtet, das die alte Feuerspritze aufnahm, die vorher im Rathaus gestanden hatte. Ein Teil des Gebäudes wird vom DRK als Garage genutzt